Babybrei selber machen und einfrieren

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Warum überhaupt Babybrei einfrieren?

Vielleicht kennst du diese Tage, an denen du zu überhaupt nichts kommst. Wäre es da nicht perfekt, wenn du einfach einen fertigen Brei aus dem Gefrierfach nehmen und deinem Baby geben könntest? 

Natürlich gibt es auch Gläschen. Aber das schöne am selbstgekochten Babybrei ist doch, dass er immer anders schmeckt, individuell auf euren Familiengeschmack zugeschnitten sind, regional und saisonal sein kann – und eben die Extra Portion Liebe mit drin ist.

Du kannst dir überlegen, ob du fertige Breie einfrierst oder lieber einzelne Komponenten, wie Gemüse, Kartoffeln, Fleisch und dann jeweils neu zusammengestellt.

Worauf du achten solltest, wenn du Babybrei einfrierst und erwärmst, liest du hier. 

Grundsätzliches vorab:

Der Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei lässt sich wunderbar entweder komplett einfrieren oder aber in seinen einzelnen Komponenten (Gemüse, Kartoffeln, Fleisch). Das Rapsöl und ggf. den Saft gibst du am besten frisch nach dem Auftauen dazu.

Der Milch-Getreide-Brei und der Getreide-Obst-Brei eignen sich nicht zum Einfrieren und sollten immer frisch zubereitet werden.

Um die Bildung von Keimen zu reduzieren und den Nährstoffverlust möglichst gering zu halten, sollte der fertig gekochte Brei oder die einzelnen Komponenten schnellstmöglich abgekühlt werden. Das geht zum Beispiel in einer Schüssel mit Wasser oder Eiswürfeln oder auch im Kühlschrank. 

Wichtig ist auch, dass du deinen Brei oder die Komponenten beschriftest und mit dem Einfrierdatum versiehst. 

Auch, wenn du dir jetzt denkst, dass du dir das merken kannst oder siehst, was es ist, glaub mir, es ist einfacher, es zu beschriften. 

Tipps zur (Küchen) Hygiene:

Da das Immunsystem von Säuglingen und Kleinkindern noch nicht ausgereift ist, gehören sie zu den Risikogruppen für Lebensmittelinfektionen. Eine gute (Küchen) Hygiene ist für die Zubereitung der Mahlzeiten daher sehr wichtig.

Hände waschen:

Bevor du Mahlzeiten zubereitet, solltest du dir immer die Hände gründlich mit Seife waschen. Das gilt auch für diese Situationen:

  • nach dem Anfassen / Verarbeiten von rohen Lebensmitteln
  • vor dem Essen
  • nach jedem Toilettengang
  • nach dem Windeln wechseln
  • nach dem Kontakt mit Tieren
  • nach dem Spielen draußen und Kontakt mit Sand, Erde usw. 

Lebensmittel waschen:

Obst und Gemüse wäscht du vor der Verarbeitung gründlich mit klarem Wasser ab. Lebensmittel, an denen Erde haftet, sollen erst gewaschen, dann geschält und dann nochmal gewaschen werden. Beispiele dafür sind Karotten oder Kartoffeln.

Saubere Küche:

Die Arbeitsfläche, das Spülbecken und die Kochutensilien sollten sauber gehalten werden. Schwämme, Geschirrtücher, Handtücher, Lappen sollten regelmäßig ausgetauscht und gewaschen werden. 

Rohe Lebensmittel:

An rohen Lebensmitteln können Krankheitserreger haften. Daher gilt hier besondere Vorsicht. 

Zu den rohen Lebensmitteln gehören:

  • rohe Eier
  • rohes Fleisch und Geflügel
  • roher Fisch
  • Gemüse und Kartoffeln, an denen noch Erde haftet

Alle Gegenstände, die mit diesen rohen Produkten in Berührung gekommen sind, sollten danach mit heißem Wasser und Spülmittel gewaschen werden. 

Die rohen Lebensmittel sollten zudem getrennt von den anderen Lebensmitteln gelagert und zubereitet werden.

Kühlen und erhitzen:

Die meisten Krankheitserreger vermehren sich bei einer Temperatur zwischen 10 und 60 Grad. 

Daher sollten Speisen abgedeckt im Kühlschrank und nicht bei Zimmertemperatur gelagert werden. Auch das Warmhalten von Brei (oder anderen Speisen) ist ungünstig. 

Um Krankheitserreger abzutöten, müssen Lebensmittel (auch im Inneren) für mindestens 2 Minuten auf 70 Grad erhitzt werden.

Faustregel: Durcherhitztes Fleisch ist im Inneren grau und nicht mehr rosa.

Wo drin soll ich Babybrei einfrieren?

Du kannst den pürierten Brei in geeigneten Kunststoffbehältern einfrieren. Für einzelne Komponenten eignen sich Eiswürfelbehälter (mit Silikonboden, zum leichteren Herausdrücken) gut. 

Wichtig ist, dass die Behälter immer einen Deckel haben, damit du den Brei luftdicht verschließen und einfrieren kannst. 

Um Platz und Behälter zu sparen, kannst du die gefrorenen Portionen aus den Behältern in Gefrierbeutel umfüllen. (Beschriften nicht vergessen)

Wie einfrieren?

Im Idealfall legst du dein Gefriergut so in dein Gefrierfach, dass es nichts anderes berührt. Wenn du mehrere Portionen hast, verteilst du diese so, dass sie möglichst weit voneinander entfernt sind.

Bedeutet: Wenn du beispielsweise 3 Dosen Babybrei und 3 Fächer in deinem Gefrierfach hast, legst du in jedes Fach eine Dose Babybrei. Anstatt alle 3 Dosen nebeneinander oder übereinander im Gefrierfach zu verstauen. 

Es sollte auch nicht zu viel Gefriergut auf einmal in den Gefrierschrank gegeben werden, denn das verlangsamt den Gefrierprozess und es können erhöhte Nährstoffverluste entstehen.

Soll ich fertige Breie oder in Komponenten einfrieren?

Das bleibt deine persönliche Entscheidung und es kommt darauf an, was besser in deinen Alltag passt.

Wenn du in einzelnen Komponenten einfrierst, dann kannst du jedes Mal neu wählen, wie du den Brei zusammenstellst. Du hast dann einmal den Mehraufwand für das Vorbereiten der einzelnen Komponenten, aber danach viele unterschiedliche Möglichkeiten zur Zusammenstellung. 

Wenn du dich entscheidest, fertige Breie einzufrieren, dann kannst du, wenn du ohnehin für dein Kind kochst, eine größere Menge zubereiten und die Reste einfrieren.

So hast du eine fertige Portion, die du nur noch rausnehmen, erwärmen und um Öl und ggf. Saft ergänzen musst.

Tipp für fertige Breie: Wenn du sehr wässrige Gemüse wie Zucchini einfrierst, dann werden die nach dem Auftauen schnell wässerig. Das passiert bei fertigen Breien nicht so leicht. 

Wasseranteil Gemüse (ungefähre Angabe)

Zucchini – 93 %

Tomate – 95 %

Aubergine – 92 %

Kohlrabi – 91 %

Wie lange ist Babybrei eingefroren haltbar?

Am besten wird der eingefrorene Babybrei mit Inhalt und Datum versehen. Nur so weißt du genau, was und wann du es eingefroren hast.

Der Babybrei oder die einzelnen Komponenten sollten innerhalb von 2 Monaten aufgebraucht werden. 

Der Brei sollte direkt nach dem Kochen und abkühlen eingefroren werden. 

Welches Gemüse darf ich einfrieren?

Grundsätzlich darfst du jedes Gemüse einfrieren.

Die Ausnahme bieten nitrathaltige Gemüse wie Spinat, Mangold, Fenchel, Kohlrabi oder Rote Bete. Diese sollten nicht eingefroren, sondern frisch zubereitet werden.

Eine weitere Ausnahme ist tiefgekühltes Gemüse. Alles, was schon einmal eingefroren war, sollte nach dem Auftauen nicht nochmal eingefroren werden. 

Kann ich Kartoffeln, Reis oder Nudeln einfrieren?

Ja, Kartoffeln kannst du einfrieren. Allerdings verändert sich die Stärke bei diesem Prozess. Das bedeutet, dass es sein kann, dass der Kartoffelbrei klumpig wird, wenn du ihn auftaust. Wenn du den Kartoffelbrei beim aufwärmen stetig umrührst, dann bekommt er seine gewohnte Konsistenz zurück.

Kartoffeln sollten wegen der Stärke nicht roh eingefroren werden. 

Reis sollte ebenfalls nicht roh, sondern nur gekocht eingefroren werden. Wenn du eine körnige Sorte, wie beispielsweise Basmati Reis verwendest, behält der Reis auch nach dem Auftauen seine Konsistenz und wird nicht matschig. 

Auch gekochte Nudeln können eingefroren werden. Wenn sie vorab mit etwas Rapsöl vermischt werden, dann kleben sie nicht zu sehr aneinander.

Darf ich Fleisch und Fisch einfrieren?

Frisches Fleisch kannst du einfrieren. Wichtig ist, dass du es sofort einfrierst und es nicht erst ewig im Kühlschrank lagerst.

Praxistipp: Ich habe mir Fleisch bereits in kleine Stücke geschnitten in 30 g Portionen eingefroren. Wenn ich dann frisches Gemüse und Kartoffeln gedünstet habe, habe ich das gefrorene kleingeschnittene Fleisch dazugegeben. In der Regel war es nach ca. 20 Minuten, gemeinsam mit dem Gemüse, gar.

Fisch ist ein sehr sensibles Lebensmittel, welches schnell verdirbt. Daher würde ich Fisch immer frisch zubereiten und nicht einfrieren. 

Darf ich Öl einfrieren?

Grundsätzlich kann man Öl, also auch Rapsöl, einfrieren.

Ich empfehle den Brei ohne Öl einzufrieren. Das Einfrieren und Auftauen ist ein Verarbeitungsschritt, den man dem Öl einfach ersparen kann. Das Öl nach dem Erwärmen in den Babybrei zu geben, ist schnell erledigt. 

Darf ich Vitamin C reichen Saft einfrieren?

Grundsätzlich ja. 

Aber du musst beachten, dass das Einfrieren immer einen leichten Nährstoffverlust mit sich bringt und dass der Saft beim Auftauen auf gar keinen Fall zu stark erhitzt / gekocht werden darf, weil dann das Vitamin C zerstört wird. (Vitamin C ist hitzeempfindlich)

Praxistipp: Wenn ich eine Flasche Vitamin C reichen Saft aus der Babyabteilung gekauft habe, dann habe ich ihn eingefroren, weil wir einfach keine ganze kleine Flasche in 24 Stunden verbraucht haben. Den Saft-Eiswürfel habe ich dann langsam im lauwarmen Brei auftauen lassen.

Das bedeutet, dass ich empfehlen würde, den Vitamin C reichen Saft auch nicht gemeinsam mit dem Brei einzufrieren. Wenn du beides einzeln einfrierst, hast du immer die bessere Kontrolle über die Auftau Temperatur.

Kann ich gekauften Babybrei / Gläschen einfrieren?

Dazu habe ich einen Babybrei Hersteller befragt und diese raten davon ab. 

Was sollte besser nicht eingefroren werden?

  • nitrathaltige Lebensmittel wie Spinat, Mangold, Fenchel, Kohlrabi oder Rote Bete.
  • TK-Ware wie Fisch oder Gemüse: Alles, was schon einmal eingefroren war, sollte nach dem kochen nicht noch einmal eingefroren werden.
  • der Milch-Getreide-Brei und der Getreide-Obst-Brei eignen sich nicht zum einfrieren.

Hinweis: Bitte gare keine nitratreichen Lebensmittel mit anderen Lebensmitteln, die du einfrieren möchtest

Gefrierbrand – Brei wegwerfen oder behalten?

Wenn der Brei oder die Komponenten nach dem Einfrieren weiße oder bräunlich-rote Verfärbungen zeigen, dann handelt es sich um Gefrierbrand.

Gefrierbrand sind ausgetrocknete Stellen, die entstehen, wenn das Gefriergut mit Lust in Kontakt kommt. Daher solltest du den Brei auch luftdicht verschlossen einfrieren. 

Aber auch stark schwankende Lagertemperaturen können zu Gefrierbrand führen. 

Gefrierbrand sind trockenen Stellen, die auch beim auftauen kein Wasser mehr aufnehmen und trocken bleiben. Grundsätzlich sind Lebensmittel mit Gefrierbrand nicht verdorben. Es kann aber sein, dass die betroffenen Stellen nicht mehr schmecken oder zäh und ledrig werden.

Darf ich einmal aufgetauten Babybrei wieder einfrieren?

Nein, wenn du deinen Babybrei oder einzelne Komponenten einmal aufgetaut hast, sollten sie nicht wieder eingefroren werden. 

Das gilt zB auch, wenn du mit TK-Gemüse oder TK-Fisch wie TK-Lachs einen Brei zubereitet. Dieser sollte dann direkt verzehrt und nicht wieder eingefroren werden. 

Das erneute einfrieren (nach dem Auftauen) kann zu einer Vermehrung von Mikroorganismen führen und wird deswegen für empfindliche Personengruppen wie Säuglingen nicht empfohlen.

Wie erwärme ich gefrorenen Babybrei am besten?

Beim Auftauen und Erwärmen von Babybrei ist es wichtig, dass möglichst viele Nährstoffe erhalten bleiben, sich keine krankmachenden Keime vermehren und das Baby sich nicht an heißen Stellen im Brei verbrennt.

Verrühre den Brei unbedingt, bevor du ihm deinem Baby gibst und teste die Temperatur vorab. 

Praxistipp: Ich habe die Temperatur immer an meiner Unterlippe getestet. 

Tipp: Wenn du das Essen deines Babys vorab probieren möchtest, dann empfiehlt sich ein Extra Löffel für dich, denn so verhinderst du, dass du Keime (wie zum Beispiel kariesauslösende Bakterien) in den Mundraum deines Babys überträgst. 

Wasserbad

Am Schonendsten ist die Erwärmung im Wasserbad. Der Brei muss nur erwärmt und nicht erneut aufgekocht werden. 

Dafür wird in einem Topf eine geringe Menge Wasser erwärmt. Den gefrorenen Brei gibst du in ein hitzbeständiges Gefäß, wie Porzellan, Edelstahl oder Glas und stellst es in den Topf mit dem Wasser. Beim erwärmen rührst du den Brei gelegentlich um, bis er komplett aufgetaut und Esstemperatur erreicht hat.

Mirkowelle

Den gefrorenen Brei in ein mikowellengeeignetes Gefäß geben und kurz erwärmen. Bitte beachte die Gebrauchsanweisung deiner Mirkowelle. 

Am besten erwärmst du den Brei immer nur kurz, rührst ihn um und stellst ihn dann wieder kurz in die Mikrowelle und wiederholst das Prozedere, bis der Brei die richtige Esstemepratur hat. Das verhindert, dass es punktuell heiße Stellen (Hot Spots) im Brei gibt und andere Stellen noch kalt sind. Die Hot Spots entstehen, da Mikrowellen nicht alle Stellen gleichmäßig erwärmt werden. 

Bitte sofort füttern:

Wenn du den Brei für dein Baby erwärmt hast, dann verfüttere ihn bitte sofort. 

Stehenlassen oder warmhalten kann zu Nährstoffverlusten und Keimvermehrung führen. 

Reste von bereits erwärmtem Brei (egal ob selbst gekocht oder Gläschen) sollten nicht noch einmal erhitzt und dem Baby gegeben werden, da sich Keime vermehren könnten. 

Tipp: Du kannst die Menge, die dein Baby isst, ja irgendwann ungefähr abschätzen. Falls es dann doch mal mehr ist, kannst du eine weitere Portion erwärmen. Es muss auch kein ganzes Gläschen erwärmt werden, wenn dein Baby nur ein halbes isst. Die unerwärmte zweite Hälfte kann im Kühlschrank aufbewahrt und am nächsten Tag verzehrt werden. Wichtig: Brei aus einem Gläschen immer nur mit einem sauberen Löffel entnehmen.

Noch mehr Unterstützung für die Beikostzeit?

Das Einfrieren von Babybrei ist eine tolle Möglichkeit, Zeit zu sparen und deinem Baby immer eine gesunde Mahlzeit anzubieten. Falls du noch mehr Begleitung wünschst, dann habe ich genau das Richtige für dich:

📌 Mein Beikost-Online-Kurs – Schritt für Schritt sicher und entspannt durch den Beikoststart. Lerne alles über die richtige Einführung von Beikost, geeignete Lebensmittel und typische Herausforderungen: Zum Kurs

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